Bus auf Seite kann richtig blöd sein, wenn wir keinen geeigneten Hebepunkt haben. Den kann man sich selber schaffen. Taktisch die schnellste Variante um den Bus ein wenig anzuheben, Platz zu schaffen für größere Kissen.

English version of this Video.

Die Europäischen Bestimmungen für Schutz vor Unterfahrunfällen kenne ich nicht. In den USA jedoch sind die Vorgaben recht locker. Das Ergebnis sieht man in Video oben – bei 50km/h bohrt sich der Auflieger bis in die Kopstütze der Frontsitze. Gut zu sehen auch, dass die Crash-relevanten Strukturen eines PKW hier null zum tragen kommen.

Bei den ganzen Tests, die zu sehen sind, dürfte jedoch ein ganz wichtiger Aspekt eines Unterfahrunfalls fehlen, wäre interessant herauszufinden, ob es darüber weitere Infos bzw. Erkenntnisse gibt. Erkennt der Fahrer eines PKW das Hindernis, steigt er in die Eisen. Ergebnis: das Fahrzeug taucht nach unten ab, verstärkte Strukturen eines LKW-Stossfängers sind hier uU ergebnisneutral.

It would seem the US requirements for rear bumpers aren’t very high, resulting in what you see in the video above. Beyond this, I suspect drivers often will recognise imminent impact and apply brakes. As a result the car will dive even lower and bypass even reinforced structures. But that’s just a presumption.

Der hier ist auch nicht uninteressant, vor Allem, dass der vermutlich mit einem Beckengurt gesicherte Fahrer abtaucht und diesen Unfall womöglich sogar überlebt.

Check out this one, the driver might be using a two point belt, and dives unter the trailer, perhapy even surviving the impact.

Vielleicht nicht fein, aber mein! Endlich ist der Übungsbus da, somit kann ich auch gleich den BUS LIFT für den 11.6. in Haar bei München ankündigen. Begin 12:00, geht dann bis ca. 17:00, zum Einführungspreis von €50.- inkl. MwSt. (bis zu 15 Teilnehmer). Anmeldung über Formular unten, Kursname ist BUS11/01. Kurzbeschreibung: Bus Anheben auf Dachseite, Unterseite und Längsseite.

Der Bus kommt übrigens frisch vom TÜV :) Somit nimmt das Ausbildungsgelände in Haar Gestalt an. Bis Ende Juli kommen noch ein paar Dinge hinzu, und im Herbst kann es dann richtig losgehen, doch alles zu seiner Zeit.

Gut war ürbigens die Unterhaltung mit dem Mann vom schweren Abschleppdienst, hatte Tipps und Tricks in Hülle und Fülle und übrigens auch seine einer oder andere Erfahrung mit Feuerwehrleuten, die es scheinbar besser wissen als jemand, der das tagtäglich macht. Ist halt so.

Dann bis zum 11.6.!

 

Hier könnt ihr Euch für die Webinare anmelden.

Danke für das Interesse! Die Webinare sind auf 100 Teilnehmer begrenzt. Es gibt keine Garantie auf Teilnahme, wir behalten uns die Selektion der Teilnehmer vor damit möglichst viele etwas davon haben. Die Einladung erfolgt vorab per Mail aus dem Webex-System heraus. Bitte schaut auch in den Spam-Ordner, ob die Einladung nicht dort gelandet ist. Hat Euch das Webinar gefallen? Habt ihr Kritik, gerne möglichst Konstruktiv? Bitte als Mail an webinar-feedback@heavy-rescue.de Bei sonstigen Fragen, Anmerkungen gerne über unser normales Kontaktformular
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Dieses dürfte insbesondere diejenigen interessieren, die an einem Big Lift teilgenommen haben, bei dem der hydraulische 10-Tonnen-Stempel zum Einsatz kam. Erfreulicherweise habe ich nun den großen Bruder hier, das ist der mit 25cm Hub. Im Foto oben sieht man, wie viel größer er ist: besonders hervorzuheben die Pumpe mit einer weit höheren Pumpleistung. Ergebnis: kürzere Pumpzeiten!

The image above shows the difference in size between the small ram (15cm) and the large ram with 25cm. In particular, the larger pump results in much shorter lift times.

Hier ein Bild vom Kolben im Einsatz:


 

Zu einem vollständigen Artikel reicht die Zeit leider nicht, aber einige Bilder vom Big Lift in Neuwied (Fa. Schmitt) sind hier bei Flickr zu finden. Hat wieder extrem viel Spaß bereitet.

Ålesund ist wahrscheinlich einer der schönsten Orte der Erde, und zudem ein Standort für Tung Redning, Schwere Technische Rettung, diese wurde inbesondere nach einem Gebäudeeinsturz von 2008, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen, ins Leben gerufen. Es kommen aber auch weitere Gefahrenpotenziale ins Spiel: beispielsweise fahren Unmengen von Touristbusse die Fjordlanschaften an, oft über windige und steile Straßen.

Ich hatte das Vergügen, zwei Tage mit der Feuerwehr Ålesund verschiedene Szenarien an einem Bus auszuprobieren – viele der dabei gewonnenen Erfahrugen waren für mich auch neu, und der beste Beweis dafür, dass man nicht als gegeben hinnehmen darf. (Bilderstrecke / pictures)

I had the honour and pleasure to spend two days with the Ålesund Fire Department (Norway), in which we tried a few scnenarios involving a bus.

Auf dem Übungsgelände sind ein Paar Busse vorhanden, einer davon liegend. Und so machten wir uns an drei Hebeszenarien, die nachfolgend in aller Kürze vorgestellt werden.

Der Seitlift: Hier kommen zwei Stück 10-Tonnen-Niederdruckkissen zum Einsatz. Primär ging es um das Hebeverhalten, und so haben wir auf Stabilisierung verzichet: / here is a side lift involving two 10 ton bags – minus stabilisation, as we wanted to „see what was happening“ only:

Davor hatten wir uns an der schweren Seite ausgetobt. Wichtigstes Werkzeug? Klappspaten. Damit einen Platz für das Hochdruckkissen geschafft, und mit einer Stütze eine Überbrückung zum Busrahmen geschaffen: / Lift on the heavy underside, using a strut to bridge the bag to part of the frame:

Nic

Nicht ganz unkritisch war dabei eine Naht, die hier langsam aufging – es galt, diese im Auge zu behalten: / here’s a seam breaking, which we had to keep an eye upon:

Nächster logischer Schritt war das Heben mit Niederdruckkissen – Wahnsinn, wie unterschiedlich das Heben auf der Unterseite (8 Tonnen) im Vergleich zur Dachseite (2 Tonnen) ist! / Next step was to introduce the low pressure bags

Hier übrigens die Gegenseite: Keile kann man nicht genug haben: / cribbing on the other side:

Die ganz große Offenbarung jedoch kam beim heckseitigen Längsheben. Wenn es auch nicht unbedingt sofort ersichtlich ist, ist dieses Foto meilensteinig : / It might not be obvious at first sight, but this picture is a bit of a revelation:

 

Wir haben hier ein perfektes Dreieck: die zwei Stützen, und der Unterbau rechts unten. Das Problem: der Bus ist an der Unterseite ungleich schwerer als an der Dachseite. Sobald wir das Gewicht dem Hebemechanismus (Kissen) wegnehmen und dem Stabilisierungsmechanismus übergeben, tritt ein unwahrscheinlicher Drall ein: der Bus will sich aufrichten, der schwere Unterboden will nach unten. Diese Bewegung wird durch Unterbauen (hier die Keile) verhindert, und es ist ein wirklich sauberer, wunderbarer Längslift möglich.

A triangle, uneven weight repartition, the heavy side rests on the cribbing.

Ganz zuletzt noch ein minimalistischer Lift. An der Unterseite eine Stütze, sowie Stütze und Hydraulikadapter: / here’s a minimalist lift: using a single strut and an extra strut plus hydraulic ram:

Gelernt? Auf der Gegenseite nicht nur einkeilen, sondern diesen auch richtig festmachen. 5 Erdnägel sowie Hölzer:

Das Einschlagen von Erdnägeln ist übrigens nicht ohne, aber das ist ein Kapitel für sich. / finally, learning to set ground anchors is a chapter of its own!

 

 

 

Der Flying Raker Shore kommt aus der Gebäudestabilisierung, kann aber Mittel der Wahl sein wenn man große Dinge festhalten oder heben will. In diesem Fall war der längs angehobene Container minimal in einem Winkel (Anheben mittels Stütze und Hydraulikkolben, um Hebekissen unter den Container zu bekommen), und bewegte sich somit nach links.

Absicherung erfolgte mit einem „Flying Raker“ – dieser dienst normalerweise als erste Schnell-Maßnahme bei Gebäudestabilisierung, insbesondere bei einem Trümmerkegel, bei dem ein normaler „Raker Shore“ (Stützbock) nicht möglich ist. Aufbauzeit ca. 2 Minuten, dann schnell einsetzen.

Was wir hier sehen ist Heben und Senken mittels Hebekissen – der Container war richtig schwer, aber eine Gewichtsangabe ist kaum möglich, ich schätze das auf ca. 4-5 Tonnen. Der Seittdruck ist nicht besonders hoch.

Wie man sieht, bleibt der Flying Raker Shore schön am Platz, während der Container auf- und abgeht. (Link zu YouTube)

Die Eindrücke von der Messe in Skövde folgen sicher irgendwann bald entweder hier oder im FWnetz. Zwei kleine Videos sind dabei entstanden. Zunächst die Verwendung des Biel Tool um Blech zu schneiden – mit der Blechklaue :)

Zuerst Loch einhauen, Blech aufbiegen, dann mit dem Blechreisser dran.

Mit Rüdiger Knoll von Weber hatten wir dann einen kleinen Tausch: ich durfte mich mit einem SP49 an einem Audi A6 austoben (verzwacktes Ding), wobei ich für die gezkeigten Kniffe und Tricks unendlich dankbar bin. Im Gegenzug haben wir dann zusammen eine „Große Bodenöffnung“ an einem Peugeot geschaffen. Hier ist der letzte Schnitt zu sehen:

Eine Airgun ist schon was spezielles und wegen dem Lärm (eigentlich nicht schlimmer als eine Säbelsäge) bei uns vielleicht schwerer vermittelbar. Vorteile: im Vergleich zu Säbelsäge oder Trennschleifer geringe Eindringtiefe, keine Späne, keine Funken.

Hier nun ein Paar Eindrücke vom Big Lift mit dem Landkreis Starnberg. Die Bilderstrecke dazu gibt’s hier bei Flickr. Wie erwähnt, verfeinert sich der Workshop so langsam. Ausgehend vom Offset-Unterfahrunfall von hinten haben wir insbesondere die Möglichkeit, verschiedene Optionen auszuprobieren. Wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist es auch, die Grenzen aufzuzeigen bzw. auch Dinge auszuprobieren, die nicht oder schlecht funktionieren.

1. Lift mit Hebekissen an der Achse

Die Grundsätzliche Auswahl liegt zwischen Längs- oder Querlift, also ob man den Hänger (sprich: LKW) nach vorne oder seitwärts anhebt. Es wurde versucht, mittels Kreuzholzstapel so nah wie möglich am PKW anzuheben um das Rad hoch zu bekommen.

Fakt: die Achse richtet sich zunächst aus, es geht also der linke Hinterreifen zunächst nach oben. Da wir eine Stütze eingezogen hatten – Schritt 2 im fünf-Punkte Lift-Algorithmus ist „LKW sichern“ – diente diese als Kipppunkt, mit dem Ergebnis, dass das Rad auf dem PKW zunächst sogar weiter nach unten drückte. Wäre hier keine Stütze vorhanden gewesen, würde der Stapel selbst als Kipppunkt dienen.

Dass die gesamte Last nicht nach links abrutschte, lag daran, dass das Rad des Hängers sich in der Tür des PKW verkeilt hatte.

Fazit: eine ungewollte Bewegung, sowie eine Last, die nicht unter Kontrolle ist – sollte die Tür des PKW nachgeben, würde sich schnell ein Problem ergeben.

This part of the Big Lift aims at showing the difference in lifting lengthways and sideways. One might be inclined to insert a crib stack close to the wheel of the truck – the resulting lift is probably contrary to expectations: first, the trucks‘ left wheel goes up, with the strut (initially placed to prevent the truck from travelling downwards) acting as a pivot point.

This means the wheel resting on the car is actually travelling downwards first, which is definitely an unwanted movement. Also, the entire truck is hanging onto the car door — this is a potential weak point which we have no control over if it fails.To sum it up, this is the worse of the two options and illustrates the importance of a good understanding of lifting behaviour.

2. Hoher Kreuzholzstapel

Kreuzholzstapel sollten 1m Höhe nicht überschreiten, ansonsten werden sie wackelig und wirkungslos, zudem führen die wenigsten Feuerwehren so viel Holz mit. In diesem Bild sind das 13 Lagen also 26 Stück, und das nur fürs Heben. Ohne Stützen müsste zum Stabilisieren nochmal das Gleiche hingestellt werden.

Man muss dazu sagen, dieser Stapel wurde extrem sauber gelegt, was nicht selbstverständlich ist! Großes Kompliment. Man sieht auch schön: es ist wichtig, dass das Holz übersteht, somit hört und sieht man wenn es überlastet wird, und hat eine Chance, sich notfalls davon zu machen.

Wieder etwas gelernt – ich hätte schwören können, der Stapel macht früher einen Abflug nach vorne, einfach, weil er seitlich vom Kissen gedrückt wird. Gut zu sehen jedoch, dass die Kraft in die falsche Richtung arbeitet, einfach wegen des Winkels des Hängers – sie drängt nach außen statt direkt nach unten.

Crib stacks should not exceed height of 1 metre. This setup shows what happens if we go beyond that – it is an extremely unstable affair, and one that requires more cribbing than is usually carried onboard fire engines.

Ansonsten bleibt zu vermerken, dass auch diesmal der Hänger sauber nach oben ging, Gesamtzeit ca 16 Minuten:

Die Crew:

Der praktische Teil des Big Lifts wurde übrigens von Michael Roth abgehalten (ganz links)