Der Tag wäre auch rum, und ich bin fix und fertig. Morgens ein PKW für die THL-Übung in der Wehr geholt, aber der eigentlich anstrengende Teil: Die Big Lift Lage für den Montag vorbereiten.

Ich hatte mir zwei Vorgaben gesetzt: den Unterfahrunfall als Offset-Crash darzustellen, der zumindest den Einsatzberichten nach eher realistisch ist und zweitens die Lage komplett mit dem im Pumpkin (der Paratech-Bully) verfügbaren Gerät vorbereiten. Das heisst: kein Radlader oder Kran, kein Greifzug.

Das Hochheben des Anhängers war der einfachere Teil, auch wenn man alleine arbeitet: die Stützen haben eine so genannte „Bypass Valve“ die einen ständigen Druck ausübt, und der eigentliche Hebevorgang wurde mit Hebekissen und Hydraulikheber durchgeführt.

Hier sieht man die Anfangslage. Der ach, so geschundene PKW ist hinten links. Der erste Hebevorgang ist mit einem Hochdruck-Kissen an der Hinterachse geschehen. Ziel ist das Anheben der Hinterachse, um die Niederdruck-Kissen anzubringen.

Hier noch mit zwei Kissen übereinander gehoben. Ursprünglich wollte ich nur an der Hinterachse anheben, musste jedoch feststellen, dass es den Anhänger zu sehr wegdrückt, deshalb zwei Hebepunkte: einmal Hinterachse, einmal Vorderachse.

Der Vorteil, wenn man jenseits von Feuerwehrausbildung experimentiert: absolute Freiheit. Im Bild oben sieht man, dass mir zwei Hochdruck-Kissen abgehauen sind. War so gewollt, einfach nur um mal zu erleben, wie sich das anfühlt, oder vielmehr, ab welchem Punkt so etwas geschieht.

Von der Abstützung her völlig problemlos, die Stützen haben das abgefangen.

Dann irgendwann von Hochdruck auf Niederdruck gewechselt. Die Dinger sind einfach unschlagbar. Die Stützen mussten auch mal verlängert werden. Was hier noch ganz interessant war: die Räder des Anhängers sind locker, können also durchdrehen. Es muss also die Mitte gefunden werden.

Wichtig: der Anschlagpunkt auf der Gegenseite. Im Kies kein Problem, aber auf Asphalt? Ich würde das Mitführen eines Schlagbohrhammers größeren Kalibers empfehlen um Löcher in die Straßendecke zu bohren.

Das richtig üble war eigentlich nicht das Aufstellen des Anhängers. Eine richtige Herausforderung war das Platzieren des PK unter dem Anhänger. Von dieser Aktion habe ich leider kein Foto, aber vom Gerät, das heute benutzt wurde.

Benutzt habe ich dafür Spanngurte, Hebekissen sowie Unterbauholz. Der PKW wurde zunächst um ca 5 Meter nach Hinten, dann 1 Meter nach vorne und rechts versetzt. Diese Aktion hat 4 Stunden gedauert, aber sie war GENIAL. Hat unfassbar viel Spass gemacht, und nun bin ich, was unsere Hebekissen angeht, ein gutes Stück schlauer :)

Zum Schluss: eine Big Lift Lage ist sogar mit einer Person durchführbar (!) und das ist eine richtig schöne Lage, auf den Montag freue ich mich sehr.

In Dänemark, im Urlaub, am Flohmarkt. Die Kiddies gucken sich die zig Pokémon-Figuren an, während ihr Vater eiskalt und mit einem Riesengrinsen den Kran für geschlagene 10 Kronen, das sind ca 130 cent, an Land zieht. Damit kann ich auch den Kranteil im Vortrag etwas lebendiger gestalten. Und bis dahin hat auch jeder etwas zum spielen. Perfekt :)

Arbeiten mit Hebekissen from Irakli West on Vimeo.

Weiter geht’s mit der Hebekissen-„Saga“. Diesmal geht’s darum, einen LKW-Anhänger mit Person unter schnell und sicher anzuheben. Dabei schauen wir uns auch an wie stabil das Konstrukt ist, und es wird auch aufgezeigt was passiert wenn falsch angesetzt wird. Gerade Letzteres ist immens wichtig, und wird in der Ausbildung naturgemäß nicht aufgezeigt, auch weil das Gerät stark belastet wird. Ich versuche immer, auch bewusst falsch zu setzen und anzuheben – auch abzustützen – um ein größeres Verständnis von dem zu gewinnen, was ich da eigentlich tue.  Feedback wie immer gerne willkommen.

Hochdruck-Hebekissen: Grundlagen from Irakli West on Vimeo.

Hier das erste Heavy Rescue-Video, Grundlagen Hochdruck-Hebekissen mit praktischen Beispielen. Leider ist der Ton nicht so dolle, beim nächsten Mal wird’s besser, dafür ist das Video in HD :)

Das nächste geplante Video ist das Sichern, Anheben, Abstützen und „Frangen“ des Anhängers. Viel Spaß beim Schauen!

Bevor das hier in den Untiefen des Internets verschwindet:

Ich hatte gestern das Glück eine Fortbildung in Richtung Vu LKW/Bus zu bekommen. Wir waren ca 20 Leute und es war ein Mann einer Firma dort der sich auf solche Sachen spezialisiert hat. Erst haben wir drüber geredet wie man Gewichte von Bussen/Lkw richtig einschätzt. Dort sieht man erstmal wie verkehrt man sehr oft liegt. Weiter ging es mit Techniken des Hochhebens. Wie man am besten hebt, wo und welche Gerätschaften man verwendet. Und als letzter großer Punkt kam die Absicherung gegen wegrutschen, wegrollen oder sonstiges.

Alles in allem verdammt interessant.

Ist doch schön :)

Bus Lift Stufe 1

Interessante Erkenntnis vom Bus Lift in Zirl (Fotostrecke). Der Hebevorgang bis zum Kipppunkt lässt sich in drei Schritten einteilen. Diese sind weitgehend von den Geräten abhängig.

Schritt I: Anheben (Bild oben)

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Bus seitlings und bündig mit dem Boden liegt, dennoch: hier gilt es, die Kissen darunter zu bekommen, und es wird mit Unterbaumaterial abgestützt, ob Holz oder „Crib Blocks“. Erreichter Lift: ca 50cm.

Schritt II: „Grosser Lift“

Die maximale Hubhöhe wird durch die Kissen beschränkt, alternativ durch die Teleskopierbarkeit der Stützen. Diese können im Idealfall in den Dachluken eingesetzt werden, oder man schafft sich einen Fixpunkt mit der Blechklaue des Highway Hooligan, mit der man die weiche Dachhaut bearbeitet und den Rahmen freilegt.

Schritt III: Aufrichten Step 2

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Dieser Schritt geht theoretisch bis zum völligen Aufrichten. Die Stützen sitzen nun an der Dachkante, und die Kissen wurden etwas weiter nach innen gebracht, an der Seitenwand unterhalb der Fenster. Wichtig ist hier den Bus zu „fangen“: entweder mit Seilwindengegenzug, mit Stützen auf der anderen Seite, und längs darf er auch nicht wegrollen.