Ein Bagger haut ab. Objekte haben drei Bewegungsachsen bzw. können sich in sechs Richtungen bewegen: rechts / links, oben / unten sowie vorn / hinten. Zu jedem Zeitpunkt des Lifts müssen sämtliche Achsen gesichert sein. Wenn nicht: siehe oben. (Danke Christian)

Die aktuelle Folge von „Fire Call“ handelt im ersten Teil von Urban Search & Rescue, natürlich mit vernünftigen Kissen + Stützen :)  – auch sonst interessant. Danke an Christian für den Hinweis.

PKW unter LKW, Personen eingeklemmt. Wir müssen da ran. Darf man den PKW einfach so herausziehen? Auch hier gibt es keine Pauschalantwort – kommt eben drauf an. Sind die Fahrzeuge nicht zu sehr verkeilt, gibt es der Boden her, so spricht nichts dagegen. Grosser Vorteil: ich komme wesentlich besser an den Patienten heran, und spare hinten raus viel zeit. Bei einer Crash-Rettung auch eine Überlegung wert.

Wichtig ist vor Allem, dass der Einsatzleiter oder für die Rettung zuständige diese Entscheidung früh trifft, insbesondere weil man sich die Möglichkeit schnell verbauen kann. Das sind zB gesetzte Spanngurte, Stützen die im Weg sind, oder Hebemittel. Idealerweise sollte man jedoch in beiden Fällen jederzeit auf die Alternative zugreifen können.

Somit: grundsätzlich ja, kommt aber drauf an.

Dass Unterfahrunfälle nicht immer „von hinten“ sein müssen, zeigt dieser mehr oder weniger klassische Fall aus dem Oberbayerischen Grafing – Autofahrer übersieht nachts den Sattelzug. Glücklicherweise kam es zu keiner Einklemmung und nur zu einer leichten Verletzung.

Interessant natürlich aus der „was wäre wenn“-Perspektive, also Echteinsatz. Von den Bildern her ein wenig schwer zu urteilen, insbesondere ist das Gewicht des Aufliegers unbekannt, also ob und welche Beladung mitgeführt wurde.

Bemerkungen: die Hochdruck-Kissen sind schon auf Anschlag – hier hätte ein Unterbau aus Holz geholfen. Den BMW hätte man zumindest hinten mit Spanngurten einfedern können – bedeutet zwar, dass die Räder beim herausziehen blockieren, denke aber nicht dass das für die Winde des Abschleppers ein Problem hätte darstellen können.

Dem Bericht nach wurde der PKW erst mit Hilfe eines Krans befreit.

This incident shows that underrides can and do happen from the side too. It would have helped to use some cribbing under the bags to bring them closer to the lifting point, as would have ratchet belts to tie down the car. Even with blocked tires, friction should be no match for the winch. The car was finally freed with the help of a crane.

Danke Markus und Stefan für den Link.

Horizonterweiterung im weitesten Sinne: ist dieser bei Tiefbau und Einsturz naturgemäß etwas eingeschränkt, kann man bei der Höhenrettung doch etwas mehr Weitblick haben.

Ich hatte das Vergnügen, drei volle Tage bei einer „Einführung“ mit dabei sein zu dürfen – hauptsächlich aus beruflichen Gründen, denn beispielsweise bei Ein- oder Zweibein werden gern Seilzugsysteme verwendet.

Abgesehen davon, dass keine Achterbahn der Welt das Gefühl beim Übersteigen im 7.OG nachstellen kann, geht es auch vor Allem um Mitdenken und Kreativität wenn es um besagte Seilzugsysteme geht. Dies war nun wirklich Bewusstseinserweiternd. Dann geht es natürlich auch um Vertrauen in das selbst oder von den Kameraden gebaute, und gemeinsam geprüfte System.

Kurzum, das war so richtig gut, und auch vielen Dank an das Ausbilderteam, und Gruß an die anderen Teilnehmer – war wiklich eine Freude, und man weiss ja nie, ob und wie man wieder zusammenkommt. Euch auf jeden Fall eine gute und sichere Zeit im Höhenretter-Job!

Oben im Bild sieht man übrigens einen Hauch dieser erforderlichen Kreativität: Abseilen vom Balkon ohne die Kupfer-Regenrinne zu beschädigen: Plastikkoffer als Absctandhalter. Hat wunderbar funktioniert. In dieser Übung: Abseilen einmal passiv einmal aktiv (Fahrleine passiv, Retter steuert): Aufnahme des zu Rettenden ein Stockwerk tiefer, fahren bis ganz unten. Aufnahme aus dem 6.OG.

Hier läuft so viel falsch, das gibt’s nicht. Werfen wir dennoch einen objektiven Blick und freuen uns darüber, dass die Sache scheinbar glimpflich abgelaufen ist, siehe mangelnde PSA und Aufenthalt unter der Last während des Hebevorgangs.

Zunächst ist das Video ein prima Beispiel dafür, dass Hebekissen mitführen nicht automatisch bedeutet, dass man damit umgehen kann. Die Dinger gehören geübt, geübt, und übrigens das Unterbauen auch. Meistens gehären die beiden Themen zusammen.

Doch zum Sachlichen: ich kann nachvollziehen, warum die Klötze auf das Hebekissen kommen, wie man sieht ist das ein Trugschluss: da das Kissen sich um die Achse windet, möchte man einen sauberen Angriffspunkt haben, deshalb die Klötze. Das Ergebnis sieht man.

Diese Szene spielt sich – wenn ich das richtig deute – unter einem Sattelauflieger ab, drei Achsen. angehoben wird unter der mittleren Achse. Gewicht? Wenn der Sattelauflieger leer ist, liegen an der dreifachachse 5 Tonnen an. Für ein Kissen dieser Größenordnung (schätze 6 Tonnen, evtl. 10) eigentlich machbar.

Doch was wäre passiert: luftgefederte Achse wandert erstmal ordentlich nach oben, die zwei anderen Achsen bleiben am Boden. Mit ganz viel Pech hätte man tatsächlich angehoben. Pech, weil: was dann? Wo unterbaut man? In welche Richtung haut er denn seitlich ab?

Danke an Patrick bzw. an Technische-Hilfeleistung.info für den Link via Facebook.

Trench Table

Die Abstände zwischen den Stützen werden normalerweise vom Hersteller vorgegeben. Es gibt einige Varianten: Art des Bodens (Soil types A, B, C), der gewählte Sicherheitsfaktor (2:1, 3:1 oder 4:1) sowie Breite und Tiefe des Grabens. (Klick auf Bild für gesamte Tabelle).

Anhand des Beispiels oben haben wir die Stützen für die Übung vorgestern gewählt. Die Abstände sehen dann so aus:

1: jeweils 60cm von der Kante oben und vom Boden.

2: Horizontaler Abstand ca 1m

3: Vertikaler Abstand ca 1m20

Feste Vorgabe ist die erste Stütze in 60cm Abstand vom Boden unten, sowie die obere Stütze in 60cm Abstand von der Oberkante (Trench Lip). Ginge man 100% strikt nach der Tabelle oben, so müsste eine mittlere Stütze gesetzt werden – jedoch sind wir erstens bei Faktor 4:1 und zweitens nue sehr knapp über die angegebene Maße von 90cm-1m40. Für mich absolut akzueptabel, erfordert weniger Material, und vor Allem weniger Zeit.

Schöner Samstag! Einen ganzen Tag in der Sandgrube in Osnabrück mit der Feuerwehr, dem THW sowie @fire. Hier geht’s zur Bilderstrecke. Ziel der Übung: einerseits zu üben, andererseits die Erstellung von Bildermaterial für Ausbildungsfolien.

Dabei gleich zwei Trenches abgearbeitet, die es in sich hatten: einmal das US / UK-System mit Finnforms (bzw Shorforms) und einmal das hier gelehrte System mit Rahmen und Bohlen. Bei beiden Systemen kamen Druckluftstützen (einmal Paratech, einmal Holmatro) zum Einsatz. Da ich ja für Paratech arbeite, enthalte ich mir einer direkten Gegenüberstellung. Tatsache ist auf jeden Fall, dass in jeder Version mit solchen Stützen gearbeitet werden sollte, um erstmal von ausserhalb eine Sicherung hinzubekommen. Mit klassischen Kanalstreben oder sonstigen Stützen ist das nicht darstellbar.

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Paratech-Stützen (01) Einführung from Irakli West on Vimeo.

Oft werde ich nach den Paratech-Stützen gefragt. Ohne Veranschaulichung ist eine Erklärung nicht ganz einfach – deshalb habe ich eine Reihe von Videos geplant, um die Stützen und ihren Einsatz zu verdeutlichen.

Dies ist der erste Teil, der primär dazu dient, einen ersten Eindruck zu bekommen, sowie grundlegende Informationen zu vermitteln. Bei Rückfragen einfach jederzeit gerne über das Kontaktformular oder die Kommentarfunktion.

Bei Vimeo direkt kann das Video auch heruntergeladen werden. Wem’s eher schmeckt, es gibt auch das gleiche Video in geringerer Auflösung auf YouTube. Viel Spaß beim schauen!

Stabile Seitenlage

Schöner Samstag in Göppingen. Damit nicht das nasskalte Wetter gemeint, sondern eher ein Tag mit Bus – dieser sogar noch fahrtüchtig, wurde auf die Seite gekippt und auf ein Auto gelehnt / geworfen. Das Ganze ein wenig Abseits der Hauptveranstaltung, eine Art Rescue Days, mit ganz viel Weber und in gewohnt guter Ausbildungsqualität. Michael und ich hatten das Vergnügen, Helfer an der Bus Lift-Station auszubilden. Ziel war, ein Lift um ca 30cm in gut 11-12 Minuten, um den PKW frei zu bekommen.

Seiten-Lift

Ein Bus Lift Dachlings auf Asphalt ist an sich der einfachste Lift, einfach wegen der Struktur des Busses, und – insofern er eingebremst ist – ist ein reibungsfreies Anheben möglich. Das Gewicht ist mit 2-3 Tonnen auch eher überschaubar. Die beiden Gruppen kamen im jeweils zweiten Durchgang auf ca. 11-12 Minuten, ein absolut akzeptabler Wert.

Bus LIft Gruppe 2

Aber auch hier gab es etwas Neues zu lernen. Galt es, das Dachprofil für die Seitenabstützung freizulegen, eine große Überraschung: die abgerundete Dachkante ist das Dachprofil. erstmal ein Stück mit dem Airgun herausgebrochen um das überhaupt festzustellen :-/

Profil

Zuletzt noch mit der ersten Gruppe noch einen Längs-Lift probiert. Besondere Freude bereitete dabei die erwartete Seitbewegung, bzw, das Abfangen geneu jener Bewegung mit einem Spanngurt seitlich. Resultat war ein absolut sauberer Lift nach oben, ganz ohne Seitbewegung.

Front Lift

Hier ist die Bilderstrecke bei Flickr. Danke nochmal an die Feuerwehr Göppingen, und insbesondere an das SEK in Göppingen für die Leihgabe des Buses. Ich freue mich sehr auf den Dreiachser :)

Summary

Worked on a Bus Lift with two groups. A Bus Lift is probably the easiest Lift to perform, but it is very educational to provide the basics. Both groups provided a 30cm lift in about 11-12 minutes. Also we were surprised that the roof framework of the  bus was on the outside. We chiseled a square piece with the goal dto gain access to an insertion point for the stabilisation, only to find out that the edge was actually part of the framework. Finally, we performed a longitudinal lift with high pressure bags, and lateral stabilisation using a ratchet belt.